Schaltung zur Ansteuerung/Umbau eines elekt. Einziehfahrwerkes


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Die 'richtigen' Modellbauer bzw. für Großmodelle werden meistens pneumatisch angetriebene Einziehfahrwerke (EZF) verwendet ... jedoch werden mittlerweile
sehr günstige und eigentlich auch brauchbare Versionenen diverser 'elektrischer' EZF angeboten. Der Vorteil liegt ganz klar im Preis und im 'Handling'.
Diese EZF's bekommt man schon für wenige Euro und durch die Miniaturisierung sind diese auch für kleiner Modelle erhältlich !
Kaufen, auspacken, reinschrauben und an Empfänger anschliessen ... fertig !

... wozu ist dann noch ne zusätzliche Steuerung nötig ?

Das hat zwei Gründe:
1. Es gibt die Metaller unter den Modellbauern, welche sich ein elekt. angetriebenes EZF komplett selber aufbauen ... da ist Bedarf
    an einer solchen Steuerung
2. Dann noch die, welche mit der im elekt. Fertig-Fahrwek verbauten Elektronik Probleme haben/hatten ... dazu gehörte ich ! 

Für meine 11Kg-schwere SEA-Fury (50ccm-Boxer) musste ein elektrisches Fahrwerk gefunden werden ... beim 'Chinesen' wurde was passendes gefunden und bestellt !

http://www.hobbyking.com/hobbyking/s..._10mm_Pin.html ... kannste für das Geld nicht selber machen ! Von den vier bestellten haben dann gleich zwei aus der Schachtel heraus nicht funktioniert ... das dritte rauchte während den ersten Tests so fatal ab, dass sogar die komplette +5V-Empfängerversorgung zusammebrach ... das wäre im Flugbetrieb dann ein Totalausfall gewesen !!! Ich als Elektroniker natürlich gleich mal aufgeschraubt und einen dann fatalen Konstruktionsfehler festgestellt ! Die Platine mit der Elektronik und den beiden Endschaltern sitzt in zwei Nuten des Gehäuses ... siehe Bild ... in diesem Bereich befinden sich jedoch Leiterbahnen
auf der Platine, welche dann nur durch den 'grünen' Lötstoplack und der Eloxalschicht des Aluminiums isoliert sind !
Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis diese 'Isolierung' durchgescheuert und ein Kurzschluß über das Gehäuse entsteht ! Da ich zufällig einen Thread über dieses Fahrwerk im RC-Network-Forum entdeckte habe ich auch dort meine Erfahrungen mit diesem 'neuen' Einziehfahrwerk aus Fernost geschildert --> http://www.rc-network.de/forum... post3274574 !!! betroffene Fahrwerke (da Baugleich)
http://www.hobbyking.com/hobbyking/s..._10_12kg_.html
http://www.hobbyking.com/hobbyking/s..._10mm_Pin.html
http://www.hobbyking.com/hobbyking/s..._10_12kg_.html Jeder der eines dieser Fahrwerk verbaut hat oder verbauen will, sollte unbedingt die Isolierung in diesem Bereich überprüfen bzw. Nacharbeiten ...
d.h. eine dünne Kunststoffolie/Tesa o.ä 'dazwischenschieben' ! Bei der ursprünglichen 1.Version dieses Fahrwerkes war das Gehäuse noch aus Kunststoff ... da war ja soweit dann alles in Ordnung ...
nur hat der Hersteller bei der Umstellung auf ein stabileres Metallgehäuse nicht wirklich mitgedacht !!


Also was tun ... die Mechanik scheint ja soweit meinen Anforderungen zu entsprechen ... nur die Steuerung kann so nicht befestigt werden bzw.
meine EZW sind ja z.T. schon komplett defekt ... also musste eine externe Fahrwerksteuerung her ... !

Schaltung:
Ein kleiner uController (PIC) übernimmt die Steuerungsaufgaben ... z.B. einlesen und verwerten des Servo-PWM-Signals, Abfragen der Endschalter, etc. !
Da der Motor ja in beide Richtungen laufen muss ... ist auch eine Umpolung notwendig ... MosFets schienen mir in dieser Anwendung zu unzuverlässig und auch 
schaltungstechnisch etwas zu aufwendig ... also wurden einfach drei kleine Miniaturrelais verwendet !
Die notwendige Software für den kleinen uC-PIC entsteht mittels MPLAB/ICD2 und Hitec-Compiler in C.

Aufgabeen an uC:
Auswerten des PWM-Servosignals, Abfragen der Endschalter, zeitliche Begrenzung der Motoransteuerung, Freifahren der Endschalter, Umpolen des Motors, 
Einschalten des Motors, etc. ... da hat er doch einiges zu tun !


... der Schaltplan ... 
 ... wie zu erkennen ist , wurde das 'Bürsten-Motörchen' noch entsprechend entsört !

... das ganze wurde dann fix geroutet ... die fertigen Platinchen ... klein und fein ...

    

... die Fahrwerkselektronik wird ausgebaut ...
   

 ... die Endschalter der originalen EZF-Platinen werden weiter verwendet ... der Rest kann runter gelötet werden !
 
 ... dann bekommt der Motor seine neuen 'Drähtchen' und die beiden Endschalter werden 'angezapft' !
 
 ... und dann kommt auch schon wieder alles in's Gehäuse rein ! 

... die neue Steuerungselektronik wird angeschlossen ... 
  

 ... die ersten Tests am lebenden Objekt !

  ... nach erfolgreichem 'Funktionstest' werden die Platinchen noch eingeschrumpft !

 ... und mittels Servotester ausgiebig getestet !Besonderheiten:

Besonderheiten:
- keine zusätzliche Versorgungsspannung notwendig … die Platine wird komplett vom Empfänger versorgt !
- Blockierdauerstromfest ... d.h. bei blockiertem Fahrwerk wird der Strom auf 1A begrenzt bzw. der Motor wird dann auch abgeschaltet !
- sehr klein / leicht !

Fazit:
Die modifizierten HK-Einziehfahrwerke funktionieren mittlerweile absolut perfekt und fehlerfrei ... meine 50ccm-11Kg-Sea-Fury hat schon einige Wiesenstarts absolviert
und das Fahrwerk hat noch nie Probleme gemacht !
Mittlerweile habe ich meine neue 50ccm-Zero auch mit diesen Fahrwerken ausgestattet ... !
Vielleicht wird der Hersteller ja diesen 'unglaublichen' technischen Mangel noch beheben, da die Mechanik
absolut perfekt funktioniert und mit Modellen bis zu 12Kg bei Wiesenstarts bestimmt keine Probleme haben würde !